Artananda Blog

Nah-Tod-Erlebnis

Artanidos 10.11.2019

Namaste

Vor fünf Jahren, hatte ich in der Schweiz ein Nah-Tod-Erlebnis über das ich damals mit keinem Menschen hätte reden können, weil ich Angst hatte, dafür eingeliefert zu werden. Heute möchte ich aber mein Wissen mit euch teilen, um euch die Angst vorm Sterben zu nehmen und euch zu zeigen, dass das Leben auch lebenswert sein kann.

Ich war auf Alkoholentzug, den ich mir selber verordnet hatte und konnte schon die zweite Nacht in Folge nicht schlafen. Ich hatte den Alkohol viele Jahre benutzt, weil ich nicht wusste wohin mit meiner ganzen Energie. Also habe ich mein Potenzial im Alkohol ertränkt. An dem besagten Tag, es war im Januar, ist mir die Decke auf den Kopf gefallen, mir ging es richtig kagge und ich habe mich ins Auto gesetzt und bin ein Stück gefahren. Dann fand ich mich an einer Schlucht wieder und sagte zu mir, "Nöö...da lass ich mich jetzt nicht runter ziehen und springen werde ich schon gar nicht." Auf der anderen Seite der Schlucht sah ich eine Kapelle auf einem Berg. Ich war zu der Zeit alles andere als gläubig, aber es zog mich dort hin. An einer Kirche hielt ich an und betete für meine Frau und meine Kinder. Ich denke, ich hatte Angst, den Tag nicht zu überleben. Zum Abschluss bat ich Gott, mir ein Zeichen zu geben, wenn er mein Gebet erhört haben sollte. Es läuteten die Glocken...

Voller Euphorie wollte ich der Kirche meinen alten Mercedes vermachen, denn dieser war mir auf ein Mal zu dekadent geworden und ich dachte, jemand anderes wird den schon gebrauchen können. Also ließ ich meinen Autoschlüssel in der Kirche und zog erleichtert und Zufuss weiter. Meine Kleidung war für einen Autofahrer angemessen. Als Fußgänger war mir allerdings leicht fröstelig. Irgendwann fing ich trotz alledem aber an, meine Jacke auszuziehen und darauf folgte der Rest meiner Kleidung. Nein, das war nicht ICH. Etwas hatte Kontrolle über meinen Körper und auch über meine Gedanken. Ich hatte keinerlei Kontrolle mehr... Kein Ahnung, ob ihr euch da rein versetzen könnt, aber ich hatte eine Scheissangst und fand mich quasi in der Hölle wieder. Ja, es gibt die Hölle!!! Zumindest hatte ich den Tag, sagen wir mal das Glück, sie kennenzulernen. Ich war am Arsch… Satan hatte mich bei den Eiern gepackt.

Irgendwie habe ich es dann aber doch geschafft, mich, mittlerweile nackt, auf den Bürgersteig in den Lotussitz zu setzen und zu meditieren... Ich habe natürlich nicht meditiert... Aber es sah von Außen bestimmt so aus ;-) Dort saß ich nun gefühlte 3 Stunden, splitterfaser nackt, auf einer Landstraße auf dem Bürgersteig und starb so vor mich hin...

Das mit dem Sterben, war zumindest mein Eindruck, denn als ich zurückgeholt wurde, ein altes Ehepaar hat mir angeblich eine Decke umgelegt, war ich in einer komplett anderen Welt. Heute denke ich, dass sich einfach nur meine Wahrnehmung geändert hat. Aber mein Leben hat sich seit dem Tag komplett geändert. Ich brauche glaube ich nicht zu erwähnen, dass ich ins Krankenhaus eingeliefert wurde und mir dort eine Therapie nahegelegt wurde. "Entweder gehen Sie freiwillig in die Irrenanstalt oder wir weisen sie zwangsweise ein.", waren in etwa die Worte, die mir dort zu Ohr gekommen sind.

Da ich natürlich wieder bei Verstand war, ging ich freiwillig ;-) Ich glaube nun zu wissen, was Buddha damals, als er todkrank ins Krankenhaus gebracht wurde und das wirkliche Elend auf den Straßen ihm die Augen geöffnet haben, auch erlebt hatte. Dort waren wirklich kranke Menschen und meine "Krankheit" wurde relativiert und somit vernichtet. Dort in der Klappsmühle verspürte ich das Verlangen, mich anpassen zu müssen, und die Medikamente, gegen meine Anschauung nicht zu verweigern. Als ich nach 6 Wochen auf meinen Wunsch hin entlassen wurde, musste ich diese allerdings ganz langsam wieder absetzen. Was für ein Teufelszeug...vorher war ich allemal Alkoholiker und nun war ich auf Pille. Schönen Gruß an die netten Leute aus der Pharma-Industrie. Gute Arbeit...aber sucht euch lieber nen richtigen Job !!!

Das ganze Ding hat natürlich mein Leben komplett geändert. Während meine Studienkollegen eine Studienreise nach Berlin geplant haben, wusste ich instinktiv, ich müsse in der Schweiz bleiben und später stellte sich heraus, dass ich an genau dem Wochenende ein Seminar über die Tantramassage absolvieren werde. Dort wurde mir buchstäblich das HERZ geöffnet. Erst dann habe ich die wahre Liebe kennengelernt. Am Anfang dachte ich, diese Liebe galt der wundervollen Masseurin, mit der ich noch Monate später eine wunderbare rein platonische Beziehung hatte. Heute weiß ich, diese Liebe galt mir selber und wurde lediglich von dem reizenden Engel widergespiegelt.

Nachdem mein Herz nun schon mal auf war, dauerte es auch nicht lange und ich schmiss meinen wirklich gut dotierten Job in einer Bank hin, verließ meine Familie und zog nach Dänemark...zum Kitesurfen... Endlich anfangen zu LEBEN…

Noch in der Schweiz hatte ich die Idee, Tantra bekannter zu machen, denn ich war nach meinem Tantra-Seminar nicht nur total gut drauf sondern konnte auch ganze drei Tage nicht schlafen, weil ich voller guter Energie war. Das sollte jeder erfahren. Ich dachte damals, die Zeit könnte man ja sinnvoll nutzen :-) Die Ärztin, die ich auf dem Seminar kennengelernt hatte sagte mir auch, dass das mit dem NichtSchlafenKönnen gar kein Problem ist. Ich sollte diese Energie doch kreativ nutzen. In Dänemark gründete ich dann, auf anraten eines Freundes, eine Facebook-Gruppe mit dem Namen „Tantra Dating“ welche heute bereits über 8.000 Mitglieder hat, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, dort gleichgesinnte zu treffen. Auch ich traf dort eine liebe Frau, die mir u.a. geholfen hat, meine Phase mit Errektionsstörungen durchzustehen. Meine Sexualität hatte sich gewandelt. Während ich damals immer angetrunken Sex hatte, nicht wirklich im Hier und Jetzt war, sondern in meinen sexuellen Phantasien und mir die Frau eigentlich total egal war (ich übertreibe hier absichtlich ein wenig), hatte sich mein Bild von einer erfüllenden Sexualität gewandelt. Natürlich ging es danach ohne Alkohol, ohne meine Partnerin zu objektifizieren und ohne Kopfkino. Aber wie Jack Morrin schreibt, befindet sich der Mensch in einer Grauzone und die sexuelle Kraft geht solange zurück, bis man die neue Sexualität quasi gewohnt ist, was bei mir ein halbes Jahr dauerte, bis ich meine Manneskraft wieder voll zurück hatte. Diese Frau war es auch, die mir erzählt hat, das sie mich in einer Vision in einem indischen Ashram gesehen hat, wie ich meine Seelen-verwandte kennenlerne. Tatsächlich wollte ich zu der Zeit nach Indien, denn die Schweizer haben rausgefunden, dass ich nicht mehr in der Schweiz war und haben mir das ALG gestrichen, so dass ich gezwungen war mein Haus in Dänemark zu räumen und ich die Idee hatte, nach Indien zu reiesen und dort Yoga zu lernen. Es geschah dann aber etwas ganz anderes. Ich wurde obdachlos, musste ein paar Tage in meinem kleinen Toyota wohnen, ein Türke hat mir einen Platz zum Schlafen angeboten und ich habe mir dann letztendlich ein Wohnmobil gekauft und lebe nun schon seit zwei Jahren darin. Ein Freund lud mich dann ein, Joseph Kramer, den Begründer des Sexological-Bodyworks in Berlin kennenzulernen und seit dem wohne ich nun in Berlin. Ein Mann aus Oslo bat mich dann um eine Session für Ende Monat, kam dann aber doch sehr kurzfristig aus Oslo und wir haben nach der Bahandlung über Yoga und eine Yoga-Schule aus Skandinavien geredet. Er meinte dann nur noch, „Übrigens diese Schule gibt es auch in Berlin“. Gleich am nächsten Tag war ich dort auf dem Eröffnungsevent zum Tantra-Yoga und lernte diese Seelen-verwandte, von der meine Freindin sprach an diesem Tag kennen. Übrigens, diese Yoga-Schule hatte auch einen Ashram :-) Ich denke, da kann man nicht mehr über Zufälle sprechen, sondern sollte in diesem Zusammenhang mal an etwas höheres denken… Wir beide hatten natürlich das Paradies auf Erden...aber auch grosse Herausforderungen...im Moment haben wir allerdings grad eine Pause, die bereits schon über 5 Monate anhält...in der wir keinen Kontakt haben...ich soll bestimmt grad etwas wichtiges lernen ;-)

Naja, hier meine bisherigen Erkenntnisse, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

  • Zum einen habe ich keine Angst mehr vor dem Tot, denn das habe ich bereits hinter mir.
  • Dann identifiziere ich mich nicht mehr mit meinem Körper oder meinem Geist sondern weiß, das wir alle etwas spirituelles sind. Eine meiner Yoga-Lehrerin sagte mal, wir sind spirituelle Wesen in einer körperlichen Gestalt und damit gehe ich nun dakor.
  • Man sollte seinem Herzen folgen...was natürlich leichter gesagt als getan ist...dafür muss man nämlich erst mal seinen Körper spüren können, was mir gar nicht möglich war...ich konnte immer nur meinen Lingam spüren und natürlich auch Schmerzen, was für einige Menschen ein toller Zugang sein kann. Aber durch das Kennenlernen dieser einen Seelen-verwandten konnte ich mein Herz noch etwas weiter öffnen und sie hat es mir sehr sehr deutlich gezeigt, dass mein Zugang nicht über meinen Lingam und damit auch nicht durch den Sex, sondern direkt über mein Herz stattfinden muss. Sexentzug ist da ein sehr tolles Mittel...auch wenn ich sie dafür gehasst habe ;-) Heute komme ich immer öfter mit anderen Menschen nur über Blickkontakt in Ekstase.
  • Auch Musik ist ein toller Zugang...ich spiele mittlerweile selber öffentlich Djembe, um auch anderen Menschen diese Art der Öffnung erleben zu lassen. Ein sehr guter Zugang ist für mich die klassische Musik...das waren wirkliche Götter, die das komponiert haben. Habe es neulich sogar geschafft, ekstatische Wallungen zu fühlen, indem ich mich lediglich an ein Musikstück bei X-Faktor erinnert habe. ER-INNERUNG ist übrigens ein sehr tolles Wort, sehe ich gerade.
  • Als ich in Dänemark meine Meditationen am Strand gemacht habe, führte es mich der Politik näher. Ich wollte irgendwie helfen, das wir unser Leben über eine gesunde Politik verbessern können. Habe sogar über ein neues Geldsystem nachgedacht und bin aber zu dem Schluss gekommen, dass wir im Außen nicht wirklich etwas ändern können. Auch wenn ich anderen Menschen eine Massage oder eine Bodywork-Session zukommen lasse, dann helfe ich demjenigen zwar, aber mir selber hilft es am meisten, da in diesen Räumen Dinge passieren, die mich immer mehr ein kleines Stück mehr an meine göttlichkeit erinnern. Damit will ich mich nicht selber als eine Gottheit darstellen, nein im Gegenteil…

Wir alle zusammen sind Gott.

Artananda